Am 22.04. 2015 war Frontex Chef Klaus Rösler zu Besuch in der Sophienstraße in Berlin…
Knappe 4 Tage nach dem wiederholtem Drama im Mittelmeer wo über 1100 Menschen ertranken, wollte Rösler in aller ruhe über FRONTEX berichten und für seine Schandtaten werben.
Wir versammelten uns zu einer Angemeldeten Kundgebung am Eingang der Schwarzkopf Stiftung, welche ihn eingeladen hatte und es gab Redebeiträge und Musik.
Ein Helikopter war im Einsatz, und einige Polizisten (der 15. Hundertschaft) standen wie üblich herum als Klaus auf sich warten ließ.
Die Atmosphäre war in Spannung: Trauer und Fassungslosigkeit über die unzähligen Toten der letzten Tagen & Hass wie Wut auf Rösler, FRONTEX, die EU und alle die dazu beitragen was täglich an Europas Außengrenzen geschieht.
Menschen, welche direkt von FRONTEX betroffen waren hatten großen Redebedarf gegenüber Rösler und fühlten sich verletzt nicht erhört zu werden.
Daraufhin (weil Rösler uns weder Ohr noch Wort schenken wollte) meldeten wir eine Spontane Demonstration an.
Ab 21h wollten wir über den Alexander Platz, Hackescher Markt, Unter den Linden, Pariser Platz zum Kanzleramt Demonstrieren.
Da die Polizei anscheinend überhaupt keine Lust hatte uns zu eskortieren, bot sie uns ein delegierten Gespräch in der Öffentlichkeit an. 5 Betroffene sollten die Möglichkeit bekommen mit Rösler zu reden (insofern er sich darauf einlässt). Im Gegenzug sollte keine spontane Demonstration stattfinden.
Bevor sich jedoch die Delegation der Polizei vorstellen konnte, geschah worauf alle warteten.
Klaus Rösler kam überraschend ungeschützt in der Sophien Straße an.
Dann passierte es: „Aus heiterem Himmel“ flogen einige Farbbeutel in Richtung Rösler und Trafen ihr Ziel.
Ein Paar wenige PolizistInnen versuchten mit Schlägen, schubsen, schieben und Spray die AktivistInnen wegzudrängen um Klaus ins Haus zu schleusen. An dieser stelle war die Staatsgewalt scheinbar verwirrt, weil sie teilweise statt Pfefferspray auch Desinfektionsmittel o.ä. versprühte (wie AktivistInnen im Nachhinein berichteten).
Sobald der mit Blut und „Marmelade“ befleckte Mörder im Hauseingang war und die Masse „Blut an deinen Händen!“ skandierte, machten wir uns zu 3. unterwegs um einen Transporter mitsamt Generator und Soundsystem spontan zu organisieren. An dieser Stelle danke an alle die uns spontan ihr Material und Vertrauen schenkten.
Als wir um 22h statt 21h mit dem Lautsprecherwagen ankamen, war der Mörder schon weg ( durch die Hintertür abgehauen… ) und als es dann endlich um 23h losging waren nicht mehr als 150 VersammlungsteilnehmerInnen vor Ort (… entschuldigt das warten in der Kälte, war alles sehr spontan).
Jedenfalls sind wir in der Nacht zum 23. April. Lautstark, traurig, wütend und tanzend auf der Straße gewesen: Mit Lauten Redebeiträgen, Open Mic, Weltmusik wie Punk und Tekkno haben wir die Straßen der Innenstadt aus dem Schlaf geweckt.
Gegen FRONTEX, Rassismus, Repression & gegen Rösler.
für Gleiche Rechte für alle und deren konkrete Durchsetzung.
Fight Law and Order!